Einen Stall für 200 Milchkühe entwirft ein Architekt nicht alle Tage. Für das Versuchsgut des Freistaates Sachsen haben wir mehrere Varianten bis zur Entwurfsreife gefertigt. Für die optimale Querlüftung haben wir verschiedene Dachformen, mögliche Neigungen und Firsthöhen mit grafischen und modellbautechnischen Mitteln untersucht.
Die Größe der Lehrwerkstatt und die mehrreihige Anordnungder Aufstellung der Kühe verursacht bei konventionleller Dachausbildung von 10-24° eine enorme Hallenhöhe. Mechanische Verstärkungen der Luftbewegungen werden ausführlich nach Kosten/Nutzen Rechnungen untersucht erscheinen jedoch immer nur als Ausweg.
Die Anordnung von geeigneten zusätzlichen Lüftungsöffnungen in der Dachfläche und/oder die plastische Ausbildung der Lufteintritt-oder Austrittöffnungen, die den Luftstrom verstärken und bei entsprechender Luftgeschwindigkeiten außerhalb des Gebäudes verstärken erscheint uns als der effektivere Weg das Stallklima zu verbessern. Dabei werden geringste Windbewegungen außerhalb des Lehrstalles durch die Ausbildung der Lufteintritt- und Luftaustrittöffnungen zur Verstärkung der Thermik in der Halle genutzt ohne das es zusätzlicher mechanischer Antriebe bedarf.
Das Strömungsverhalten von Luftschichten entlang von gekrümmten Flächen ist aus der Aerodynamik bekannt (siehe Beispielskizze). Wir haben uns im Rahmen des Stehgreifentwurfes für den Lehrstall natürlich für einfachere Formen und Oberflächenperforationen entschieden. Solche Formen lassen sich preiswert bauen und die Ausführung als Hallendach plausibel erscheinen