Wesentliche Grundlagen der Architektur, Gebäude - Kategorien, existieren hier nicht. Alles ist Landschaft. In diese Landschaft ordnet sich alles ein . Auch alles Bauliche, der Weg und die Gebäude. Nichts existiert für sich - es existiert nur als Teil der Landschaftsarchitektur. Dieses Konzept wird von der Idee eines durchgehenden Weges als Skulptur getragen. Im Grundriß (Projektion) ist dieser Weg ein durchgehendes Band. Er verbindet die Erdteile, die Themen, Funktionen. Im Aufriss ist er Kulisse, der Horizont. Auf dem Band aus rotem Porphyr führt der Weg des Besuchers durch die Savanne.
Wegbeschreibung
Der Besucher betritt die neue Afrika-Savanne über eine Rampe, die sich an „Pongoland“ anschließt. Er wird aber nicht entlang einer Mauer, sondern auf einer Mauer geführt.
Hat er die Rampe bestiegen und befindet sich nun auf „Ausblickhöhe“, eröffnet sich sofort der große Überblick über die Tiergehege der Savanne. Im Verlaufe seiner Weg-Beschreitung wird er noch die unterschiedlichsten Ansichten geniessen können, sich auf unterschiedlichsten Höhenniveaus bewegen und den Tieren aus der Ferne oder Auge in Auge zusehen können, wie zu Beginn den Tieren des Terrariums. Läuft er weiter die Mauer entlang, wird er zum Freigehege der Giraffen kommen. Bevor der Besucher seinen Weg fortsetzt, der ihn langsam wieder nach unten führt, kann er aus höchster Höhe noch einmal seinen Blick schweifen lassen auf die ganze Afrika-Savanne und das angrenzende Rosental, aber auch auf die Löwensavanne und das Pongoland. Dabei wird ihm die Savannen-Landschaft mit ihren typischen Gewächsen durchaus afrikanisch ausschauen. Ins Rosenthal fügt sich die neue Landschaft aber auch harmonisch und ohne Brüche ein.
Nun steuert der Besucher auf die Afrikalodge zu. Er wird unweigerlich die Terrasse des Restaurants queren und sich vielleicht zum Verweilen eingeladen fühlen. Flamingos, Antilopen, Zebras und Giraffen sind hier nur durch einen Wassergraben von ihm getrennt. Erdmännchen, Hyänen und Klippschiefer warten auf den Besucher nach einem weiterem Stück Weg. Nach der Afrika-Lodge steigt die Mauer wieder an und führt vorbei an der Löwensavanne zum Kopjeblick. Bald kommt man an der Rückseite der alten Bärenburg vorbei. Wie auch das alte Elefantenhaus ist die Bärenburg rötliche Backstein-Architektur, die für den Leipziger Zoo typisch ist. Die alten Backstein-Anlagen erfüllen leider nicht mehr die Anforderungen heutiger Tierhaltung, ihre erhabene Schönheit und warme Farbe erfreut uns aber immer noch. Deshalb haben wir uns bei der Planung der Wege-Mauer für roten Porphyr entschieden. Wir denken, daß dieser Stein besser als jeder andere Baustoff für die neue Afrika-Savanne geeignet ist. Der warme Ton des Steines ist zur Schaffung einer afrikanisch anmutenden Kulisse höchst geeignet. Als natürlicher Stein kann er wesentlich besser altern als ein künstlich erzeugter Steinberg aus gefärbten Beton.
Weiter führt der Weg aus der Afrika-Savanne hinaus zur Gondwana-Halle und somit thematisch zu anderen Kontinenten oder abwärts zum Nilpferdhaus. Diese weitläufige Anlage mit großen, durch Glasscheiben einsehbaren Becken läßt den Besucher noch einmal ganz nah an die Tiere herankommen, bevor er den roten Weg durch die neue Savannen-Landschaft verläßt.